Michael Wendler, Attila Hildmann und Xavier Naidoo. Nur Beispiele für Personen, die einen regelmäßig mit diversen Verschwörungstheorien konfrontieren. Theorien, die ihrer Meinung nach plausibel klingen und natürlich wahr sind.
Doch natürlich wollen Menschen wie sie diese “Wahrheit” nicht für sich behalten. Nein, sie wollen sie mit der Welt teilen und möglichst viele, gerade junge, Menschen damit erreichen. Und womit geht das in der heutigen Zeit am besten? Richtig, über soziale Netzwerke, zum Beispiel über Instagram.
Das einst als harmlos geltende Bilder-Netzwerk ist längst politisch. Verschwörungsmythen verbreiten sich in ihm besonders gut. Und kaum einer sieht hin.
Das schreibt die Zeit in einem ihrer Artikel und trifft womöglich genau ins Schwarze. Wie oft scrollen wir einfach nur durch Beiträge und liken wahllos ein Bild, weil es auf den erste Blick gut aussieht? Selten liest man sich die Texte unter den Bildern durch und hinterfragen diese! Und wenn man dann zufällig auf ein Beitrag stößt, der von Verschwörungstheorien nur so trieft und diesen liked, was ja passieren kann wenn man sich nichts durchliest und nur nach den Bildern geht, gibst du demjenigen indirekt deine Zustimmung.
Mit ihren Theorien wollen Menschn wie der Wendler, Hildmann und Naidoo die Aufmerksamkeit auf ihre alternative Wahrheit ziehen, überschreiten dafür nicht selten moralische Grenzen. Nehmen wir Attila Hildmann als Beispiel: Er ist so weit gegangen, dass er vom Verfassungsschutz beobachtet wird, er ruft zum Widerstand gegen die “Corona-Diktatur” auf und verteufelt unsere Demokratie.
Gerade junge Menschen, damit sind in diesem Fall Teenager um die 14-15 gemeint, sind besonders anfällig dafür. Dafür können sie nichts, doch gerade in diesem Alter hat man wenig Lust auf Schule und verbringt die Zeit lieber im Internet.
Doch das Wissen wird nunmal nicht über alternative Wahrheiten vermittelt, sondern durch Lehrer und die Schule, durch eigenständiges Belesen in seriösen Medien, eine kritische Auseinandersetzung mit diversen Themen und Diskussionen.
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Verschwörungstheorien auf Instagram
Für viele ist Instagram ein Ort der Entspannung, da schließen wir uns auch nicht aus. Nach einem anstrengenden Tag ist es bizarrer Weise entspannend durch das Netzwerk zu scrollen.
Doch das soziale Netzwerk hat sich in den letzten Monaten und Jahren stark politisiert. Auf der einen Seite ist das gut, denn so können sich mehr Menschen kontrovers über Politik und gesellschaftliches Geschehen austauschen.
Dafür kann man, und dies ist lediglich ein Beispiel, die Black-Lives-Matter-Bewegung nehmen. Weltweit nahmen Menschen über Instagram Anteilnahme und forderten eine Änderung in Politik und Gesellschaft. Über Instagram kann man schnell viele Menschen erreichen.
Und genau da liegt auch der negative Knackpunkt. Dadurch, dass so schnell so viele Menschen erreicht werden können, können eben auch “alternative Wahrheiten” aka Verschwörungstheorien schnell und sehr einfach an den einfachen Bürger gebracht werden.
Gerade in der Zeit seit März/April, also seit wir direkt vom Corona-Virus betroffen sind, nahmen diese Theorien auf Instagram deutlich zu. “Alternative Wahrheiten” sprechen vor allem immer wieder davon, dass das Virus von Menschen hergestellt wurde um eine weltweite Kontrolle herstellen zu können, dass 5G daran Schuld ist, der Virus von der Regierung in Auftrag gegeben wurde, dass Bill Gates so seine Macht vergrößern will und so weiter. Das ist nur ein Bruchteil dessen, was man in den letzten Monaten alles lesen konnte.
Wir fragen uns natürlich, wer so etwas glaubt, so abstrus wie das klingt. Für uns ist klar, dass das absoluter Humbug ist, doch es gibt tatsächlich mehr Menschen die das glauben, als wir gedacht/gehofft hatten.
Verschwörungstheorien: Wer ist anfällig?
Im Zuge dessen haben wir uns natürlich gefragt, wer für solche Theorien “anfällig” ist. Sind es die Jugendlichen? Sind es Menschen die nicht den besten Zugang zu Bildung hatten? Sind es die frustrierten Mitt-40er? Gibt es Merkmale, woran man festmachen kann, ob eine bestimmte Bevölkerungsgruppe anfälliger für diese Theorien ist?
Tatsächlich gibt es Studien dazu. So sagen niederländische Forscher, dass Menschen die einer Minderheit angehören, anfälliger sind für “alternative Wahrheiten”. Allerdings reicht oft auch schon ein Gefühl der Ausgrenzung aus, um leichter an solche Theorien zu glauben.
Marketing mit “alternativen Wahrheiten”
Wie werden Verschwörungstheorien unters Volk gebracht? Naja, das ist recht einfach. Wer verbreitet diese Theorien? Richtig, Möchtegernpromis (Influencer, Attila Hildmann) oder Halbschlechte Promis (siehe der Wendler und Xavier Naidoo). Menschen, die eine gewisse Fanbase aufgebaut haben, die im öffentlichen Interesse stehen. Denn selbst wenn ihre Theorien noch so widersprüchlich sind, sie bekommen Aufmerksamkeit.
Man denke nur einmal daran, was es für einen Medienrummel gab, als der Wendler mit seinem neuen Hobby, dem Verbreiten von Verschwörungstheorien, um die Ecke kam. Auch wenn niemand begeistert davon war und kaum einer diesen Rotz glaubte, so berichteten die Medien drei Tage gefühlt von nichts anderem. Ziel erreicht!
Auch für einige Influencer ist es ein lukratives Geschäft. Gott sei Dank sind es da noch nicht so viele und wenn, dann die, die sowieso vergleichsweise wenig Bekanntheit genießen. Und vielleicht ist genau das auch der Grund, warum sie ihre Meinung, die in diesem Fall echt zum wegwerfen ist, noch in die Welt posaunen müssen. Denn Verschwörungstheorien –> Aufmerksamkeit –> Medienberichte. Jackpot für diese Möchtegern-Prominenten.

Onkel Ralf
5. Dezember 2020 at 15:10
Das gleiche gilt dann aber auch für andere soziale Netzwerke, diese könnte man in diesem Artikel auch etwas näher erläutern. Nicht nur auf Instagram werden solche Theorien verbreitet. Wie sieht es mit Twitter aus?
Mia Rauchhaupt
5. Dezember 2020 at 15:19
Hallo Ralf, danke für deinen Hinweis an erster Stelle. Uns ist bewusst das es noch so viele Plattformen gibt, die von so etwas betroffen sind. Jedoch würde es Dimensionen annehmen, die wir nicht bewältigen können, würden wir auf alle eingehen wollen. Wir haben uns spezifisch für Instagram entschieden, da dies gerade in der jungen Generation die mit am meisten genutzte Plattform ist. Wir wollen unsere Beiträge nicht mit zu vielen Infos zustopfen, weshalb wir uns auf eine Plattform konzentriert haben. Besteht jedoch ausreichend Interesse können wir gerne auf weitere Plattformen in einem neuen Beitrag eingehen 🙂
LG Mia