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Krieg für Klicks? TikTok-Creator für Videos in der Ukraine

Krieg für Klicks? TikTok-Creator für Videos in der Ukraine
   Lesedauer: 8 Minuten

Wenn man denkt es geht nicht mehr, kommt TikTok daher. Irgendwann denkt man sich, man hat alles irgendwie schon mal gesehen, doch wie so oft wird man eines besseren belehrt.

Seit Ende Februar dauert der Krieg in der Ukraine nun schon an und Mitte/Ende März kam eine junge deutsche Frau auf die glorreiche Idee, sie könnte die Situation doch auch einmal für sich nutzen und weitere Reichweite generieren. Wahrscheinlich war das der Zeitpunkt, an dem Außenstehende erstmals so richtig auf Gigi, so nennt sie sich, aufmerksam wurden. Pech für sie, für die Welt wahrscheinlich nicht ganz so schlecht.

TikTok-Creator Gigi – Wer ist das eigentlich?

Sonderlich viel ist über Gigi nicht bekannt, nur, dass sie wohl in einer recht wohlhabenden Familie aufgewachsen ist und es ihr eigentlich objektiv immer gut ging. Gigi sah das wahrscheinlich aber etwas anders, denn schon in jungen Jahren verlässt sie den “Weg der Vernunft” und scheint, so wirken zumindest die ersten Videos, sehr gelangweilt von ihrem Leben.

Vermutlich gelang sie auch in dieser Zeit das erste Mal auf irgendwelchen Umwegen an Suchtmittel und lernte ihren (damaligen) Freund kennen. Der wiederum war wesentlich älter als die damals 16/17-jährige Gigi, vielleicht so um die 40. Also wie der Wendler, nur in Deutschland. Viel mehr ist nicht wirklich bekannt, ihr Weg in die Abhängigkeit und Obdachlosigkeit ging dann jedoch recht rasant.

Ab dem Jahr 2020 ging es dann noch weiter in die Extreme: Die mittlerweile 18-jährige Gigi lernt die gleichaltrige Heike kennen. Direkt bei ihrem ersten Treffen sollen die beiden gemeinsam eine höhere Dosis Suchtmittel konsumiert haben. Das berichten zumindest andere Suchtmittel-Abhängige aus dem Umfeld der beiden und es gab Videos auf der Social-Media-Plattform TikTok mit den beiden.

In der Zeit, in der die beiden befreundet waren, saßen sie bei dem YouTube Format “Auf Klo” und beantworteten Fragen und gewisse Vorurteile der Gesellschaft zum Thema “Obdachlosigkeit”.

In einer Telegramgruppe, die im Laufe der Zeit an die Öffentlichkeit drangen schreibt ein User:

” (…) auf ihren social Media Accounts verkörpert Giulia (Gigi) immer wieder die arme Obdachlose, die mit ihrer Freundin Heike auf der Straße kämpft, die Realität ist eine andere. Giulia hält durch Spenden und Geld ihres Vaters und Exfreundes ihren Lebensstandard aufrecht (…).”

https://www.youtube.com/watch?v=nrH63O1K1A8
©https://www.tiktok.com/@user0zxr46fec4 - TikTok-Creator Gigi
©https://www.tiktok.com/@user0zxr46fec4

Ebenfalls geht aus Textnachrichten dieser Art hervor, dass sich Heike immer mehr von Gigi entfernt und, vermutlich weiterhin abhängig, in “ein tiefes Loch” fällt. Im November 2020 suizidiert sich Heike.

Es kann nicht nachgewiesen werden, dass Gigi für die Sucht oder den Suizid von Heike verantwortlich ist und Heike heute noch am Leben wäre, wenn sie Gigi nicht getroffen hätte. Doch leider ist Heike kein “Einzelfall” in Gigis Umfeld.

Wenig später trifft Gigi erneut auf ein junges Mädchen, diesmal 13 Jahre alt. Auch dieses Treffen hält Gigi via TikTok fest. Gemeinsam mit dem jungen Mädchen konsumiert Gigi auf einer öffentlichen Toilette Suchtmittel. Während Gigis Körper wahrscheinlich mittlerweile mehr oder weniger daran gewöhnt ist, geht es dem jungen Mädchen danach immer schlechter, wenige Zeit später wird sie ohnmächtig.

Statt zu helfen, einen Rettungswagen zu rufen oder sonstiges, fotografiert und filmt Gigi das bewusstlose Mädchen und lädt die Videos auf TikTok hoch, nimmt sie wenig später aber wieder von der Plattform. Als Gigi dann wahrscheinlich realisiert, dass es dem Mädchen wirklich schlecht geht, haut sie ab und lässt die Bewusstlose alleine zurück.

Zum “Glück” lag das Mädchen auf einer öffentlichen Toilette und konnte gefunden und in ein Krankenhaus gebracht werden. Zunächst bestand noch Hoffnung, dass sie es schafft, wenige Tage später stirbt jedoch sie im Krankenhaus an einer Überdosis. Daraufhin wurde Gigi wegen fahrlässiger Tötung (§ 222 StGB) angezeigt. Die Ermittlungen wurden jedoch später eingestellt, da Gigi nicht nachgewiesen werden konnte, dass sie dem jungen Mädchen die Suchtmittel verabreicht hatte.

Gigi selbst sagt später in einer Telegram-Gruppe, nachdem ihr von anderen Usern sogar Mord vorgeworfen wird, dass sie für diesen Tod verantwortlich sei. Wenig später widerspricht sie ihrer eigenen Aussage, indem sie begauptet das junge Mädchen würde noch leben und sie hätte Beweise dafür. Die besagten Beweise folgten aber nie.

Ein weiterer Todesfall in Gigis Umfeld

Wenig später holt Gigi die 18-jährige Vasi, vermutlich eine Freundin, nach einem Krankenhausaufenthalt ab und sie gehen angeblich gemeinsam zum Frankfurter Hauptbahnhof, um Videos zu drehen. Vielleicht konsumieren sie auch da schon Suchtmittel, aber das ist unklar.

Später an diesem Tag sollen die beiden zusammen in ein Hotel gegangen sein, mit hoher Wahrscheinlichkeit haben sie dort Suchtmittel konsumiert, denn Vasi erlitt in der Nacht eine Überdosis und wachte am nächsten Morgen nicht mehr auf.

Angeblich hat Gigi die Videos, die sie zuvor am Bahnhof gefilmt hatte, nach diesem Vorfall von der Plattform genommen, damit es so aussähe, als wären sie und Vasi nach der Abholung am Krankenhaus direkt zum Hotel gegangen.

In der Telegram-Gruppe gibt es noch viel mehr Anschuldigungen und ähnliche Vorfälle in Gigis Umfeld, auf alle einzugehen, dauert nun doch zu lang. Irgendwann wurde es dann um Gigi etwas ruhiger. Wenn sie nicht gerade auf der Straße war hängt sie sich zuhause (wahrscheinlich bei ihren Eltern) gerne Bilder von Serienkillern an den Schrank oder zündet Kerzen für den amerikanischen Amokläufer Dylan Klebold an. Seltsame Person.

Krieg für TikTok

Das Sahnehäubchen, das Gigi ihrer Geschichte aufgesetzt folgte im März diesen Jahres. Ans Licht kam dieser Part vor allem durch eine Reportage von “InfraRot – Sicht ins Dunkel“. Während dieser Reportage sieht man Gigi, eine junge deutsche TikTok-Creator aus Deutschland und fragt sich, was sie genau dort macht. Dem Reporter gegenüber gibt sie an, in der Ukraine studiert zu haben und nun flüchten zu müssen. Kleiner Spoiler: Gigi ist keine Studentin in der Ukraine.

Wie die Reporter herausfanden, reiste Gigi gemeinsam mit einer Freundin freiwillig in die Ukraine, um dort Videos für TikTok zu drehen. Auch belegen ihre Videos, dass sie noch wenige Tage zuvor in Berlin war und erst seit kurzem in der Ukraine war, keinesfalls vor/seit Kriegsbeginn am 24. Februar 2022. Auch geben die Reporter von InfraRot an, dass nicht etwa sie Gigi angesprochen hätten, sondern Gigi auf sie zu kam und von sich aus erzählte.

Bei einer Konfrontation, die im Nachgang von dem Team der Reportage in die Wege geleitet wurde, verstrickt sich Gigi schnell in Widersprüchen und flüchtet sich in allgemeine Aussagen und schiebt das Ganze mehr oder weniger ihren Hatern in die Schuhe und die “Schuld” von sich weg.

5 Comments

5 Comments

  1. Nils-Alexander

    7. Juli 2022 at 00:24

    Erstaunlich. So jemand soll mir später die Rente bezahlen? OH: LIEBER HERR GOTT. (…) Ich möchte es an dieser Stelle nicht zu sehr dramatisieren, aber warum macht man dagegen denn nichts? Mhhhh (…)

    • Nicolas Maschke

      16. Juli 2022 at 13:05

      „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.“ (Mahatma Gandhi) – Liebe Grüße, Team ODERSO MAGAZIN

  2. fancy

    5. Juli 2022 at 09:55

    Unfassbar. Die hat doch irgendeine psychische Erkrankung.. #fancythatshit

    • Nicolas Maschke

      5. Juli 2022 at 13:21

      Ja, die Vermutung liegt nah.

      »Die histrionische Persönlichkeitsstörung tritt mit einer Häufigkeit von etwa 2% in der Allgemeinbevölkerung auf.«

      Würde das zwanghafte suchen nach Aufmerksamkeit erklären und die Tatsache das ihr Erfolg wichtiger ist und sie an keine Konsequenzen denkt. Nicht mal an die eigene Freundin.

      – Cheers, Nico

  3. Mario Segner

    12. Juni 2022 at 12:32

    So eine Unverschämtheit diese Jugend. Da kann man einfach nur seinen Kopf schütteln.

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