Amerika: Das Land hat schon sehr lange ein Problem mit Rassismus. Nicht nur die Politik fiel oft rassistisch auf. Auch Rassismus in der Filmwelt ist schon lange ein Thema.
Dabei geht es jedoch nicht um den Rassismus in den Filmen, sondern um rassistische Handlungen hinter der Kamera. Es geht um Oscar-Verleihungen, Filmablehnungen und die Diskriminierung von Hauptdarstellern.
Selbst nach Meisterwerken, wie „Malcolm X“ oder „BlacKkKlansmann“ muss Spike Lee, ein afroamerikanischer Filmemacher, immer noch um seine Filme kämpfen. Sein letzter Film „Da 5 Bloods“ wurde erneut von allen Hollywood-Filmstudios abgelehnt. Kein Filmstudio wollte 2019 einen Film produzieren, der von einem schwarzen entwickelt wurde. Auch an Netflix schickte der Afroamerikaner eine Produktionsanfrage. Der Streamingdienst nahm die Anfrage an, sodass der Film im Juni Premiere feiern konnte.
In der langen, von weißen Studiobossen dominierten, Geschichte Hollywoods hatten es afroamerikanische Themen oder Filme mit schwarzen Hauptdarstellern schon immer schwer. So war es eine riesige Sensation, als der schwarze Regisseur Barry Jenkins mit dem Independent-Film „Moonlight“, in dem es um einen schwulen Jungen im Drogenmilieu von Miami geht, im Jahre 2017 drei Oscars gewann. Eine Seltenheit bei Oscarverleihungen.
Hollywoods Maßnahmen gegen rassistische Handlungen

Mit dem Hashtag #OscarsSoWhite machen immer mehr Menschen darauf aufmerksam, dass kaum Afroamerikaner nominiert werden, in den wenigsten Fällen bekommt ein Film von, oder mit Afroamerikanern in der Hauptrolle einen Oscar verliehen.
Als die Akademie darauf aufmerksam gemacht wurde, versprach sie „historische Maßnahmen“. Auch in diesem Jahr, im Zuge der Protestbewegung nach dem Tod von George Floyd versprach die Akademie weitere, umfassende Maßnahmen.
Diese Maßnahmen umfassen nicht nur die vermehrte Aufnahme von Afroamerikanern an der Akademie, sondern vor allem Schulungen und Kurse gegen Diskriminierung und Rassismus. Auch übt die Akademie in letzter Zeit detaillierte Selbstkritik und reflektiert die letzten Jahre und arbeitet an Verbesserungen.
Die historische Einordnung rassistischer Filme
Die Rassismusdebatte in der Filmwelt hat die Branche mit in die Wurzeln erschüttert. Die Debatte erreichte auch den Klassiker „Vom Winde verweht“, der daraufhin vorübergehend vom US-Streaming HBO max aus dem Programm genommen wurde. Der Film soll wieder aufgenommen werden, jedoch mit dem ausdrücklichen Hinweis, zu Beginn des Films, dass Sklaverei dargestellt wird. Dieser fehlende Hinweis wurde in den vergangenen Monaten kontrovers diskutiert.
Ebenso wie „Vom Winde verweht“ geht es noch weiteren, älteren Filmen aus dem 20. Jahrhundert, die nun entweder aus dem Programm genommen werden sollen, oder mit entsprechenden Hinweisen versehen werden sollen.
Doch die Debatte in der Filmwelt und eben auch um die Filmwelt bleibt längst nicht nur bei älteren Filmen. Kritisiert wird auch, dass „schwarze Filme“ viel weniger Erfolg haben, als es „weiße Filme“ haben. Zwar erlangen Filme von und mit Afroamerikanern in den USA mittlerweile mehr Popularität und haben Erfolg, international dominieren jedoch weiterhin „weiße Filme“. Es konnte festgestellt werden, dass afroamerikanische Filme in Europa oftmals keinen Kinoverleih finden. Dass Rassismus-Problem der Filmwelt besteht also nicht nur in de USA, sondern weltweit und vor allem auch in Europa.
