Es wirkt wie im Film, doch es ist bittere Realität. Montag, am 25.11.2019, ging um 4.59 Uhr Ortszeit ein Notruf bei der Polizei Dresden ein, im Grünen Gewölbe Dresden sei eingebrochen worden. Unbemerkt drangen die Diebe in das Museum ein und stahlen wertvolle Ausstellungsstücke. Wie konnte das passieren?
Dieser Einbruch wirft viele Fragen auf und sorgt für große Unklarheit und massive Sicherheitslücken. Warum ist keines der betroffenen Stücke versichert gewesen? Wie konnten die Einbrecher es schaffen, das komplette Sicherheitssystem lahmzulegen? Warum gab es keine Notversorgung?
Fakt ist jedenfalls, und das ist sehr erschreckend, dass das Diebesgut für die Täter nicht verkäuflich ist! Ihnen bleiben praktisch zwei Möglichkeiten.
1. Das Diebesgut ruht nun in einem Safe des Auftraggebers
2. Dies ist laut Kunstversicherer Stephan Zilkens die einzige Möglichkeit: „[…] sie werden ihre Beute auseinandernehmen. [Sie werden] die Steine neu schleifen, damit der antike Schliff nicht mehr erkennbar ist. Nur dann können sie sie im weltweiten Netz von Juwelieren verkaufen“ (Oliver Klein, 26.11.2019, https://www.zdf.de/nachrichten/heute/kunstraub-im-gruenen-gewoelbe-die-wichtigsten-fragen-100.html , letzter Aufruf: 26.11.2019)
Was außerdem noch sehr erschreckend ist, ist die Tatsache, dass die Beute nicht versichert ist. Wie kann es sein, dass so wertvolles gut nicht von Anfang an versichert wurde? Laut Stephan Zilkens sei das üblich, und zwar in jedem öffentlichen Museum. Aus dem einfachen Grund, dass sich eine Versicherung nicht rechnen würde. Stattdessen haftet der Staat für die Ausstellungsstücke. (Oliver Klein, 26.11.2019, https://www.zdf.de/nachrichten/heute/kunstraub-im-gruenen-gewoelbe-die-wichtigsten-fragen-100.html , letzter Aufruf: 26.11.2019). Bei Leihgaben ist es jedoch anders. Verleiht ein Museum eines seiner Ausstellungsstücke, wird es automatisch für diesen Zeitraum versichert. Sobald es aber wieder an seinen Ausgangsplatz zurückkommt, ist die Versicherung nicht mehr gültig. (Oliver Klein, 26.11.2019, https://www.zdf.de/nachrichten/heute/kunstraub-im-gruenen-gewoelbe-die-wichtigsten-fragen-100.html , letzter Aufruf: 26.11.2019).
Wie hoch der finanzielle Schaden ist, lässt sich noch nicht sagen. Einige Experten kalkulieren den Verlust in Milliardenhöhe. Generaldirektorin Mario Ackermann meint jedoch, das Desaster lasse sich nicht anhand von Geldsummen messen und bezeichnet dieses Ereignis als „kulturhistorische Katastrophe“ (Oliver Klein, 26.11.2019, https://www.zdf.de/nachrichten/heute/kunstraub-im-gruenen-gewoelbe-die-wichtigsten-fragen-100.html , letzter Aufruf: 26.11.2019)
Wie konnte dieser Einbruch so unbemerkt von statten gehen?

Zeitgleich entfachte in der Nähe des Grünen Gewölbes ein Brand, vermutlich der Stromkasten des Museums (unsere Vermutung!!) und sorgte so für einen Stromausfall, sowie für die Lahmlegung des gesamten Sicherheitssystems des Museums. Da die Behörden nun vorerst mit dem Löschen des Brandes beschäftigt waren, konnten die Täter unbemerkt mithilfe einer Axt in das Museum eindringen und binnen weniger Minuten ihre Beute erobern und flüchten. Der Fluchtwagen wurde durch die gesamte Stadt verfolgt…wenig später fand man ein brennendes Fahrzeug in einer Tiefgarage, welches auf die Beschreibung des Fluchtwagens zutraf. Die Täter sind weiterhin auf der Flucht.
Über die Täter weiß man bisher nichts, lediglich, dass mindestens zwei Personen an dem Diebstahl beteiligt waren. Glücklicherweise funktionierte die entsprechende Überwachungskamera noch, sodass die Tat aufgezeichnet wurde und nun zu den Tätern führen kann, bisher weiß man aber nichts.
So etwas wie die Tat am jetzigen Montag hat die deutsche Polizei lange nicht mehr gesehen. Aufgrund dessen bezeichnet man dieses Ereignis als einen der spektakulärsten Einbrüche der vergangenen Jahrzehnte. (Rebecca Röhrich, 26.11.2019, https://www.op-online.de/deutschland/kunstraub-gruenen-gewoelbe-dresden-ausmass-schadens-noch-unklar-zr-13245997.html , letzter Aufruf: 26.11.2019)
Da die Täter immer noch flüchtig sind und noch völlig unklar ist wie und ob sie geschnappt werden können, geht man von einem endgültigen Verlust aus. Und dieser Verlust betrifft nicht nur Dresden und Sachsen, sonder stellt einen Verlust für die gesamte Menschheit dar.
Behörden und Experten sind sich einig: Hierbei handelt es sich um einen hochprofessionellen Einbruch, die Täter stützten sich auf umfassende Vorbereitung und ein hohes Maß an Sachkenntnis. Was sich nun im Nachhinein alle fragen ist, ob mit noch strengeren Sicherheitsvorkehrungen der Einbruch hätte verhindert werden können.
(Guido Bohsem, 26.11.2019, https://www.swp.de/kunstraub-in-dresden-der-diebstahl-ist-ein-verlust-fuer-die-menschheit-ein-kommentar-von-guido-bohsem-40904886.html , letzter Aufruf: 26.11.019)
Hätte er wirklich verhindert werden können? Die Täter waren mehr als gut vorbereitet, haben die Sicherheitslücken genutzt. Wären diese strenger gewesen, hätte es vermutlich nur mehr Vorbereitungszeit benötigt, bis der Plan so und so umgesetzt worden wäre.
