Schon lange ist ein Kampf zwischen Kino und dem Streaming entfacht, nun hat er sich weiter zugespitzt. Durch die Corona-Pandemie konnten Kinos weltweit keine Umsätze erwirtschaften. Kinofilme, die in dieser Zeit erscheinen sollten, wurden verschoben, oder gingen direkt bei diversen Streamingdiensten in das Programm.
Doch nicht etwa hier in Deutschland, oder in Europa, ging es in die nächste Runde. Der Kampf spitzte sich vor allem in Amerika zu, zwischen den Streamingdiensten und dem amerikanischen Kinounternehmen AMC. Nach einer heftigen Diskussion wurde dort eine kontroverse Entscheidung getroffen, die den Kinobetreibern endgültig den Stecker ziehen könnte.
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Kino nach Corona
Mittlerweile haben in Deutschland die Kinos wieder geöffnet, jedoch mit rech strengen Auflagen, denn den Coronavirus kann man nicht so einfach ausrotten. Das die Kinos wieder für Besucher und Kinofans geöffnet haben, ist jedoch auch die einzige erfreuliche Nachricht, die die Kinobetreiber erreicht. Kinobetreiber sind nun geprägt von Existenz- und Zukunftsängsten, den die Corona-Pandemie hat deutliche Spuren hinterlassen.
Mittlerweile rasen wir zudem auf eine zweite Welle zu, sodass es auch für die größten Kinobetreiber schwer wird, alle aufkommenden Kosten zu decken. Zudem ist vorauszusehen, dass Kinoblockbuster noch weiter nach hinten verschoben werden, oder direkt bei Streamingdiensten, wie Netflix oder Amzon Prime, zu sehen sind.
Der stetige Kampf um neue Filme

Schon seit einigen Jahren wird dem Kino der “langsame Tod” vorhergesagt, nun scheint er durch eine Entscheidung näher denn je. Bisher haben vor allem Kinofans dafür gesorgt, dass das einzigartige Erlebnis nicht ersetzt werden kann. Aufgrund der Coronakrise blieben diese jedoch über mehrere Wochen hinweg aus. Auch jetzt, da die Kinos wieder geöffnet haben, bleiben die Kinosäle leerer, als je zuvor.
Doch nicht nur wegen Corona könnten Kinobetreiber vor dem Aus stehen. Eine tragende Rolle bei dieser Sorge spielt eine Entscheidung aus Amerika, die nun für heftige und kontroverse Diskussionen sorgt.
Grundlage dieser Entscheidung ist, dass sich die amerikanische Kinokette AMC mit dem Universal-Filmstudio darauf geeinigt hat, dass Kinofilme nun nach schon 17 Tagen, vorher waren es 75 Tage, in das Programm der Streamingdienste aufgenommen werden dürfen. Hintergrund dieser Entscheidung war die Digital-Veröffentlichung des Kinofilms “Trolls 2”, dessen Kinostart aufgrund der Corona-Krise abgesagt werden musste. Daraufhin veröffentlichte das Uiversal-Filmstudio den Film einfach digital und konnte damit circa 100 Millionen US-Dollar generieren.
Für den Verleiher war das natürlich ein riesiger Erfolg, für Kinobetreiber en Schlag ins Gesicht. Daraufhin weigerte sich AMC weitere Universal-Filme in ihr Programm aufzunehmen, mit der Begründung, dass die Kinos von den zeitexklusiven Veröffentlichung der Filme nun mal leben. Diese Entscheidung der Kinobetreiber sorgten für die weitere Verhärtung der Fronten.
Die Einigung hat vor allem für den Filmverleiher Vorteile, da nun Kinofilme in den USA viel schneller zum Streamen bereitgestellt werden können. All das hat jedoch auch seinen Preis: Knapp 15-20€ zahlen Kunden für den Stream eines Kinofilms in den eigenen vier Wänden.
Experten befürchten nun, dass diese Einigung einen Tsunami in der Kinobranche auslösen könnte, denn weitere Filmverleiher, dürften ähnliche Einigungen erwirken können. Das würde wiederum zu einem Supergau in der Kinobranche führen, denn die Zuschauer könnten die Filme bereits kurz nach der Veröffentlichung streamen. Aufgrund dessen würde kaum noch jemand ein Kino besuchen und Kinobetreiber müssten recht schnell schließen.
Bis jetzt gibt es einen solchen kontroversen Deal jedoch nur in den USA. Es bleibt also zu hoffen, dass die Corona-Pandemie nicht noch ein weiteres populäres Opfer fordert: Das Kino.
