Mittlerweile findet man an so gut wie jeder Straßenecke ein Graffiti, über dessen Schönheit sich stark diskutieren lässt. Oftmals sind es unästhetische Schmierereien, ohne sichtbare Bedeutung.
Ist das Kunst? Wann sind Graffiti erlaubt? Die einen sehen die Kunst, die anderen das illegale Sprayen, dass sie wegmachen müssen, und eine Graffitientfernung ist nicht gerade billig. Wo hört Vandalismus auf und wo beginnt Kunst? Graffiti – Kunst, oder keine Kunst, das ist hier die Frage!
Inhaltsverzeichnis
Stellen wir zu Beginn einmal zwei Zitate gegenüber:
1: “Ich finde, dass Graffiti die Stadt viel interessanter machen (…). Dazwischen darf ruhig etwas Kunst hervorgucken” (Sprayer)
2: “Ich bin stinksauer, fast jeden Monat muss ich Schmierereien entfernen (…). Für mich ist das einfach nur Sachbeschädigung und hat nichts mit Kunst zu tun!” (Ein Hausmeister)
(www. medien-mittweida.de/graffiti/2018/)
Was für die einen Kunst ist, ist für viele andere Sachbeschädigung. Womit sie auch recht haben! Schmierereien und unangemeldete Graffiti, egal wie kunstvoll sie angebracht sind, sind illegal und werden unter Vandalismus geahndet. Also: Um ein Graffiti legal an Wänden anbringen zu dürfen, bedarf es einen Auftrag durch ein Unternehmen o.ä. ! Alles andere gilt als Vandalismus und Sachbeschädigung und MUSS entfernt werden!
Die Verärgerung von Reinigungsfirmen und Hausbesitzern, sowie weiteren Betroffenen, ist groß und verständlich, denn eine Entfernung von Graffiti ist nicht nur aufwendig, sondern auch noch ziemlich teuer. Um ein Graffiti entfernen zu lassen, bezahlt man 25-45€ pro Quadratmeter.
Als kleines Beispiel, welches zwar etwas älter ist, aber trotzdem markant: 2016 hat die Stadt Chemnitz über 47.000€ für die Entfernung von illegalen Graffiti bezahlt. In Berlin sind es mittlerweile mehr als eine Million Euro jährlich.
Wie so oft ist es der Adrenalinkick, der immer mehr, vor allem junge, Künstler dazu animiert illegal zu sprayen, ungeachtet der Konsequenzen, die auf sie zukommen könnten. Auch der bekannte Street-Art-Künstler “Banksy” sprayt ausschließlich illegal. Graffiti birgt ein cooles und kriminelles Image, das schnell zum selbst ausprobieren verleitet. Der Direktor einer Graffitiausstellung konkretisierte einmal ziemlich gut seine persönliche Unterscheidung zwischen Sachbeschädigung und purem Vandalismus:
Sachbeschädigung: Das Bild selbst ist ein Kunstwerk, schön anzusehen und zeitaufwendig, jedoch nicht angemeldet. Damit illegal und offiziell Vandalismus, aber sehr ästhetisch.
Vandalismus: Keinerlei ästhetischer Anspruch, pure Schmiererei und schnelles Gekrakel in das keine Zeit gesteckt wurde.




Um illegalen Sprayern entgegenzukommen und unerlaubte Schmierereien entgegenzuwirken, kommen immer mehr Städte den Sprayern entgegen, in dem sie Stück für Stück mehr Flächen für Graffiti freigeben, welche dann legal besprayt werden dürfen. Damit soll unter anderem ebenfalls das Stadtbild verschönert werden.
Eine andere Methode ist, das alternative Entfernen von Graffiti: Werden Sprayer erwischt, gibt es die Möglichkeit, dass Handwerker gemeinsam mit den Übeltätern das Werk entfernen. Somit sollen Sprayer präventiv vom illegalen sprayen abgehalten werden, sie bekommen keine Anzeige und die Reinigungsfirma muss keinen Auftrag zur Entfernung stellen und spart Geld. Das wäre dann, falls es so funktioniert, eine faire und sinnvolle Konsequenz!
Die Frage, ob Graffiti Kunst darstellen oder Vandalismus sind..Tja, die lässt sich kaum beantworten, da Kunst im Auge des Betrachters liegt.
Fazit:
Jedes Graffiti, das ohne Auftrag an Wände etc. gesprayt wird, bleibt Vandalismus!

nudelfabrik24
24. Januar 2020 at 15:52
Geschmäcker sind da wohl sehr verschieden haha oderso du weißt