Achtung!: In diesem Beitrag geht es um menschenunwürdige Verhältnisse. Wir wollen einen Beitrag leisten, um die westliche Bevölkerung aufzuklären, wie mit den Uiguren in China umgegangen wird.
Bei der Neu- und Realverfilmung des Disney-Klassikers „Mulan“ schien alles perfekt: Die Geschichte, die Drehorte und die Besetzung. Doch dann kamen Corona und umstrittene Aussagen der Hauptdarstellerin und das Bild geriet ins Wanken.
Nun erlebt Disney mit „Mulan“ ein maximales Debakel in China.
Der Hintergrund des Debakels um „Mulan“
Eigentlich hätte mit Disneys neuem Actionfilm „Mulan“ in China nichts schiefgehen dürfen. Der Film basiert auf einem alten chinesischen Märchen, er spielt in China, wurde in der Volksrepublik gedreht und die tapfere Titelheldin Hua Mulan wird von Liu Yifei (Einer der bekanntesten Schauspielerinnen Chinas) verkörpert.
Noch nie gab es einen Hollywood-Film, der so offensichtlich ausgerichtet ist auf den chinesischen Markt, sagen Filmexperten. Trotzdem erwies sich China im Nachhinein für „Mulan“ und Disney als eine Art Fluch.
Hauptdarstellerin sorgt für Boykott-Aufrufe
Problem 1: Wegen der von China ausgehenden Covid-19-Pandemie wurden Anfang des Jahres weltweit Kinos geschlossen. Die Veröffentlichung der 200-Millionen-US-Dollar-Produktion musste mehrmals verschoben werden und in vielen Ländern konnte „Mulan“ zunächst mal nur als Online-Streaming starten, so auch hier in Deutschland Anfang September.
Problem 2: Die Hauptdarstellerin. Die gebürtige Chinesin Liu Yifei sorgte zum Höhepunkt der Demokratie-Proteste im letzten Jahr für Aufsehen und Schlagzeilen. Sie unterstützte die Polizei in der chinesischen Sonderverwaltungsregion, das erklärte die Schauspielerin damals in einem Video online. Das bedeutete gleichzeitig auch, dass sie die Hongkonger Demokratie-Bewegung nicht unterstützte und das auch nicht vorhatte. In Hongkong und darüber hinaus brach daraufhin eine Welle von Protesten gegen Liu Yifei los, erste Boykott-Aufrufe waren die Folge.
Der Drehort: Das Land der Konzentrationslager
Problem 3: Die Drehorte des Films in China, genauer gesagt: Die Drehorte in nordwestlichen Landesteil Xinjiang.
In einem Twitter-Video singt eine Aktivistin einer US-Menschenrechtsgruppe: „Klatscht in die Hände, wenn ihr ,Mulan‘ boykottiert“. Denn Disney kümmere sich nicht um die vielen unschuldigen Uiguren, die in Xinjiang in Konzentrationslagern sitzen.
Videos, wie dieses, werden seitdem vielfach auf sozialen Netzwerken, wie Twitter/Facebook/TikTok, geteilt. Der Disney-Konzern bedankt sich im Abspann des Films ausdrücklich bei den chinesischen Behörden in Xinjiang für die angenehme Zusammenarbeit – Bei denselben Behörden also, die mit dafür verantwortlich sind, dass in der Region Xinjiang nach Angaben der UN rund 1 Millionen Menschen in Internierungslagern sitzen. Ohne Anklage, ohne Urteil und nach Medienberichten zufolge häufig in Verbindung mit Zwangsarbeit.
Chinesischer Regierungssprecher verteidigt Disney
Der Regierungssprecher Chinas versuchte Mitte September das Thema herunterzuspielen. Das sich Disney bei der Regierung Xinjiangs bedankte, sei eine völlig normale Sache. Auch die Hauptdarstellerin Liu Yifei lobte er in den höchsten Tönen, nannte sie eine „wahre Tochter Chinas“.
Das der chinesische Regierungssprecher mit seiner Stellungnahme die Kernvorwürfe gegen „Mulan“ und Disney noch einmal bestätigte, sorgte international für zusätzlichen Ärger und Boykott-Aufrufe. Inzwischen hat Chinas Regierung die Medien den Landes angewiesen, nur noch sehr zurückhaltend über „Mulan“ zu berichten. Offensichtlich, um nicht für noch mehr Aufmerksamkeit für den Film zu sorgen.
Der Umgang mit den Menschen, die dem Gauben und Lebensstil der Uiguren angehören, ist nicht akzeptabel und verstößt gegen die Menschenrechte. Uns ist es wichtig, auf diese Umstände aufmerksam zu machen. Für weitere Informationen, schaut euch gern das enthaltene Video an, oder weitere Dokumentationen, die auf YouTube zu finden sind. Mit dem Dank des Disney-Konzerns bestätigt das Unternehmen, dass es diese Umstände ohne Unternehmungen hinnimmt. Auch als Disney-Fans sind wir von dieser „Aktion“ geschockt und gehen nun kritischer an das Unternehmen heran. Dieser Dank, auch wenn es „nur“ im Abspann ist, ist ebenso nicht akzeptabel, auch wenn es womöglich nicht beabsichtigt war. Wie der Konzern wirklich zu den Umständen der Menschen in Xinjiang steht, das bleibt wohl verborgen.
