Am 9. Juli lief in den amerikanischen Kinos der Blockbuster “Black Widow” an, zeitgleich veröffentlichte Disney diesen jedoch auf der hauseigenen Streamingplattform Disney+. Genau an diesem kleinen Punkt liegt für Hauptdarstellerin Scarlett Johansson das Problem.
Scarlett Johansson verklagt den Disney-Konzern, da dieser “Black Widow” gleichzeitig im Kino und auf Disney+ herausbrachte, worin sie einen direkten Bruch mit dem gemeinsamen Vertrag sieht. Ihr sei eine exklusive Veröffentlichung auf den weltweiten Kinoleinwänden zugesagt worden. Der Grund dafür ist, dass ihre persönlichen Einkommen, oder Extrazahlungen (wie man es nennen mag) auf dem Verdienst der Kinoeinnahmen basiert.
Ihr Einkommen könnte durch dieses Vorgehen von Disney, sowie durch die zeitgleiche Veröffentlichung, gemindert werden. Auf der Streamingplattform Disney+ kann das Unternehmen die kompletten Einnahmen praktisch für sich behalten, muss Darstellern nichts “abgeben”.
Gleichzeitig kann somit die Abonnentenzahl rasant in die Höh getrieben werden, ein weiterer Punkt bei dem nur Disney profitiert. Wenn dies hier nun tatsächlich der Fall sein sollte, Disney eine exklusive Veröffentlichung von “Black Widow” im Kino zugesagt hat, wurde hier zumindest der Vertrag mit Scarlett Johansson nicht beachtet.
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“Black Widow” – Einnahmen in Millionen-Höhe zum Start
Der Konzern selbst bezeichnet in einer Stellungnahme Johanssons Klage als “unbegründet” und argumentiert damit, dass der Vertrag genau eingehalten wurde. Zudem habe man mit der zeitgleichen Veröffentlichung des Films Johanssons “Möglichkeiten für zusätzliche Einnahmen über die bereits erhaltenen 20 Mio. Dollar hinaus deutlich erhöht“.
In den ersten drei Tagen, in denen der Film auf den Kinoleinwänden zu sehen war, brachte er bereits 158 Millionen Dollar ein (mittlerweile sind es knapp 2,1) und am Startwochenende bei Disney+ weitere 60 Millionen US-Dollar.
Lange Schließung der Kinos
“Black Widow” startete am 9. Juli in die Kinos und bei Disney+. Bereits vorher verkörpertet Scarlett Johansson die Rolle mehrfach, nun jedoch zum ersten Mal in einem Solo-Film. Der Film von Regisseurin Cate Shortland (Australien) erzählt die Vorgeschichte der “Schwarzen Witwe” Natasha Romanoff (Scarlett Johansson).
Das Vorgehen des Konzerns (Disney) ist nicht neu. Nach dem Ausbruch der Pandemie und der daraus resultierenden Schließung aller Kinos weltweit, entschied sich das Warner Bros. Studio dazu, die Filme gleichzeitig auf der Kinoleinwand und der Streamingplattform zu veröffentlichen.
Vor der Pandemie (2019) dauerte dieser Prozess, zwischen Veröffentlichung im Kino und dem auf Streamingplattformen, Wochen bis Monate bis er in den heimischen vier Wänden zu sehen war. Im Zuge der Pandemie ging dieser Prozess wesentlich schneller und diente zur Bereicherung aller. Zwar konnte man nicht das gewohnte Kino-Feeling genießen, aber zumindest konnte man seine Lieblings-Helden trotzdem bei der “Arbeit” beobachten und mitfiebern.
Es gilt abzuwarten, wie die Klage der Hauptdarstellerin am Ende ausgeht.
